
2014, Ulrich Gehner
Länge: 87 Minuten
Der Film erzählt vom Wandel des Hamburger Bahnhofsviertels St. Georg: Einst als Schmuddelviertel mit Rotlicht-Image verschrien, wurde es von wohlhabenderen Zuzüglern „entdeckt“. Sanierungen, steigende Mieten und die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen veränderten das Viertel grundlegend. Langjährige Bewohner:innen, Gewerbetreibende, Prostituierte und Aktivist:innen des Netzwerks „Recht auf Stadt“ berichten von Verdrängung und dem Verlust gewachsener Strukturen. Investoren und Stadtplaner erläutern ihre Visionen einer „lebenswerten“ Stadt. Der Film stellt die Frage: Gehört die Stadt den Menschen, die sie täglich gestalten, oder den Eigentümern der Immobilien?
Regie: Ulrich Gehner
Drehbuch: Ulrich Gehner (Konzept), Manfred Götz (Konzept)
Kamera: Ulrich Gehner
Schnitt: Ulrich Gehner, Manfred Götz, Michèlle Barbin (Beratung)
Musik: Kommando Elektrolyrik (DE)
Produktionsfirma: Boomtown Produktion Gbr. (Hamburg)
2014, Irene Bude, Olaf Sobczak und Steffen Jörg
Länge: 90 min.
Die Langzeitdokumentation begleitet über Jahre den Widerstand von Bewohner:innen, Gewerbetreibenden und der „Initiative Esso-Häuser“ gegen den Abriss eines prägenden Gebäudekomplexes auf St. Pauli. Hinter den Fassaden der Nachkriegsmoderne lebte eine gewachsene Nachbarschaft mit bezahlbaren Mieten und kieztypischen Läden. Der Film zeigt Demonstrationen, subversive Aktionen und den zähen Dialog mit Politik und Investoren – bis hin zum Abriss 2014. Dabei werden Fragen nach städtischem Eigentum, Profitinteressen und sozial gerechter Stadtentwicklung verhandelt. Auch nach dem Verlust setzt die Initiative ihren Einsatz für eine Neubebauung fort, die den Stadtteil einbezieht und bezahlbaren Wohnraum schafft.
Produktion: Baldwin Production
Co-Produktion: GWA St. Pauli e.V., Dirk Manthey film ug
Kamera/Ton: Irene Bude, Olaf Sobczak
Montage: Anke Wiesenthal, Irene Bude
Animation: Georg Krefeld, Maik Seehafer, Tanja van de Loo
Grafik: Tanja van de Loo
Zeitraffer/Ton/Kamera: Timo Selengia
Musik: Die Goldenen Zitronen; Schwabinggrad Ballett, The Good, The Bad And The Ugly; Chicks on Speed
www.buybuy-stpauli.de
info@buybuy-stpauli.de
2022, Andreas Kamers
Länge: 350 Minuten in 7 Kapiteln.
Der dokumentarische Film zeigt am Beispiel einer Familie (1880–1980) das Verschwinden der Hamburger Gängeviertel im Besonderen und der Altstadt im Allgemeinen. Die drei Gängeviertel waren Teil der Altstadt und wurden zu Europas größten Slums gezählt. Der Film berichtet von der Notwendigkeit der Sanierung vernachlässigter Wohngebiete und deren Bedeutung für die Bewohner:innen und die Stadt. Er beleuchtet kritisch und ohne Sozialromantik eine rücksichtslose Stadtplanung im 20. Jahrhundert, spürt den historischen Milieus der damaligen Gängeviertel nach, hinterfragt die einseitige Quellenlage und thematisiert den größten Hamburger Spekulationsskandal im Zusammenhang mit geplanten Flächensanierungen. Historisches Film- und Fotomaterial, behördliche und journalistische Zitate sowie aktuelle Kameraaufnahmen verbinden sich zu einer Collage von „gestern und heute“.
Teil 1 (85 Min.)
Teil 2 (127 Min.)
Teil 3 (138 Min.)
2019, Daniel Kulle
Länge: 89 Minuten
Als 1919 die Universität Hamburg gegründet wurde, galt sie als erste Universität des neuen, demokratischen Deutschlands – doch ihre Wurzeln reichen zurück zum 1909 errichteten Hamburgischen Kolonialinstitut. Dieses sollte, als Reaktion auf Völkermord und Aufstände in den deutschen Kolonien, den Kolonialismus auf eine „wissenschaftliche“ Basis stellen. Der Film folgt den Spuren dieser Verflechtung von Wissenschaft und Macht: Er durchstreift Archive, Sammlungen, Gewächshäuser und Labore, reist nach Zentralafrika, liest Briefe eines afrikanischen Sprachgehilfen und sucht einen Schädel, den er nicht sehen darf.
Stimme: Stella Jürgensen
Regie, Buch, Schnitt, Musik: Daniel Kulle
Zusätzliche Stimmen: Michel Amana, Daniel Kulle
Zusätzliche Kamera: Jana Stüven
Tonassistenz: Alica Herzog
Schnittberatung: Karsten Wiesel
Archivquellen: Fotoarchiv des Museum am Rotherbaum (MARKK), Koloniales Bildarchiv Frankfurt a.M., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Staatsarchiv Hamburg, Medizinhistorisches Museum der Universität Berlin, Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin.
1991, Thomas Tode, Rasmus Gerlach
Länge: 75 Minuten
Der Dokumentarfilm über die Eroberung des öffentlichen Raums an der Balduintreppe zwischen den besetzten Häusern der Hamburger Hafenstraße lief 1991 auf dem Dokumentarfilmfestival Leipzig, wurde seitdem vielfach Open Air gezeigt. Der ursprüngliche Schauplatz ist inzwischen wieder als Gefahrengebiet ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Regie: Thomas Tode
Drehbuch: Thomas Tode
Kamera: Rasmus Gerlach
Schnitt: Thomas Tode
Musik: Theo Jaußen
Produktionsfirma: Hochschule für bildende Künste (HfbK) (Hamburg)
2025, Rasmus Gerlach
Länge: 70 Minuten
An der geschlossenen Astra-Stube lädt ein handgemalter Schriftzug zum Tanzen ein – mitten auf dem Bordstein am Verkehrskreisel unter der Sternbrücke. Jeden Donnerstag spielen dort wechselnde Bands, es gibt Massen-Karaoke und politische Reden der Initiative Sternbrücke, die den Abriss der Brücke verhindern will. Die Kreiselkonzerte sind zugleich Protestform und Treffpunkt, bei dem Musik und performative Aktionen die Stadtplanung herausfordern. Heimliche Heldin des Films ist Marlies Thätner, die unermüdlich von der noch laufenden Klage gegen den Abriss berichtet. Ein Direct-Cinema-Dokumentarfilm über den Kampf um die alte Sternbrücke.
Nach der Demonstration gegen Gefahrengebiete 2013 und der Klobürsten-Revolution erhielt die Davidwache ein neues Gesicht, das später im kleinen Sankt Pauli Museum zu sehen war – neben der Burlesque-Performerin Eve Champagne und anderen starken Frauen des Kiezes. Regisseur Rasmus Gerlach dokumentierte für das Museum ihre Geschichten und sammelte damit Dokumente über Business-Feministinnen, eine Klofrau und die legendäre Kneipenwirtin Ille. Der Film zeigt Szenen aus Klaus Wildenhahns letztem Werk „Heiligabend auf Sankt Pauli“ sowie sein letztes Gespräch mit Gerlach in der Kiez Klause. Dabei wird deutlich, dass die meisten Menschen auf der Reeperbahn von außerhalb stammen, mit Ausnahme von Franca Cuneo, der Chefin des ältesten Italieners Deutschlands. Die Familie Cuneo ist zudem in der Flüchtlingshilfe aktiv. Auch die Liverbirds, Musikerinnen mit Bezug zu Liverpool, sind Teil des Films. Bassistin Mary und Gitarristin Bernadette La Hengst, die den Soundtrack beisteuern, sind ebenso zu sehen wie Nonnenschwester Irmela, die jedoch im Museum nicht vertreten ist.
Regie: Rasmus Gerlach
Kamera: Skrollan Alwert, Irene Bude, Alexandra Grimm, Oleg Welk und Rasmus Gerlach
Musik: Bernadettes, Liverbirds, Station 17
Besetzung: Eve Champagne, Schwester Irmela, Julia Staron, Mary Dostal, Bernadette La Hengst, Christine Garelly, Tina Uebel, Peggy Parnass uvw.
Produktion: Kinoki
Interviewerinnen: Gisa Holsten, Antonia Lerch, Birgit Dunkel
www.sankt-paulis-starke-frauen.de
2021, Jutta Riedel und Mirek Balonis
Länge: 83 Minuten
Neun junge Männer aus der Provinz lernen sich Ende 80er in Hamburg kennen und fummeln sich u.a. beim CSD als Schwarzwaldmädel auf. Sie agieren noch heute anarchisch, mit sehr viel Spaß. 2018 schenken sie dem Manneken Pis das erste weibliche Kostüm des Brüsseler Wahrzeichens seit 400 Jahren. Interviewthemen von Kindheit über Coming-out, Sexualität und Aids-Krise bis zu Pflege und Tod der Eltern. Über Archiv-Medien und Animationsteile wird der Film zum Generationenporträt.
Regie: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Drehbuch: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Produktion: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Musik: Mirek Balonis
Kamera: Mirek Balonis
Schnitt: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Besetzung: Ralf Christmann, Volker Deutschmann, Antar Honigs, Willi van Buggenum, Michael M. Flach, Burkhard Fischer, Stefan Moos, Björn Nicolaisen, Rüdiger Hülskamp
2022, Tobias Greber
Länge: 66 Minuten
Stühle stehen in Reih und Glied, sanitäre Anlagen blitzen, der Fisch ist grätenfrei, das Rind portioniert, die Erdbeere gepflückt, nach der rauschenden Familienfeier im Restaurant das Geschirr gespült.
Menschen, die auf verschiedenen Wegen nach Deutschland gekommen sind, sorgen dafür, dass Selbstverständliches weiterhin selbstverständlich ist – viel zu oft unter prekären Bedingungen.
Diese Menschen sind im gesellschaftlichen Alltag nahezu unsichtbar.
Das Filmprojekt UNSICHTBAR lud einige von ihnen ein, ihren Alltag zu dokumentieren. Daraus entstand ein sehr persönlicher und ehrlicher Einblick in ihr Leben.
Regie: Tobias Greber
Kamera und Schnitt: David Diviak
Konzept und Produktion: Avraham Rosenblum
Deutsch und Englisch mit Deutschen Untertiteln
Eine Kooperation von Zinnschmelze und 18 Frames.
2016, Doro Carl und Claudia Reiche
Länge: 19'48
Der Film „Bodenerhebungen“ beschäftigt sich mit aktuellen Umbrüchen des Stadtteils Hamburg Altona. Auf ehemaligen Bahngelände entsteht als ein Teil der „Neuen Mitte Altona“ eine Parkanlage, die einige denkmalgeschützte Relikte integrieren wird – im Unterschied zu den bisherigen Nutzer:innen aus Kultur und Handwerk. Spekulationen der Projektentwickler und architektonische Visualisierung treffen auf Stimmen kritischer Anwohner:innen, geologische und Schadstoff- Analysen auf politische Interessen. Unter dem Eindruck der verschiedenen Stimmen oszillieren die Ansichten des konkreten Geländes.
Mit Ronnie Henseler, Tamara Juhan, Martin Kahl, Aljoscha Mir, Knarf Rellöm, Yvonne Rokita, Kai Schupp
Auszüge aus Gesprächen mit Mario Bloem, Birgit Gebhardt, Frank John, Hermann Jonas, Prof. Dr. Ing Ursula Kirschner, Angela Rieke, Dipl. Ing Frank Schwieger, Prof. Jörn Walter u.a.
Regie: Doro Carl, Claudia Reiche
Buch: Claudia Reiche
Kamera: Doro Carl, Axel Schäffler
Schnitt: Doro Carl
Ton: Julia Berg, Andreas Lang, Stefan Prehn, Claudia Reiche
Sprecherin: Brigitte Helbling
Musik: Peter Imig
Tonmischung: Roman Vehlken
Titelgrafik: Eva Riekehof
2011, Doro Carl und Claudia Reiche
Länge: 11'50
Im Zuge städtebaulicher Nachverdichtung und Gentrifizierung bieten zahlreiche Abrisse ein Spektakel präziser Zerstörung, von dem sich Schaulustige oft kaum losreißen können.
Kollektiver Protest entsteht als Ausnahme. Stattdessen: Bewunderung für die unwahrscheinliche Kraft der Abrissgeräte oder gebanntes Entsetzen vor dem Anblick des Rückbaus.
Der Experimantalfilm aus dokumentarischem Material von verschiedenen Baustellen und Interviews mit Betroffenen konstruiert einen neuen visuellen Raum, der mit einem Hörraum verschiedener analytischer und emotionaler Äußerungen in eine fragile Konstellation gebracht wird. Den Gegenstand des Films bildet die ungewisse Zone zwischen den spektakulären und den unanschaulichen Seiten des Kapitalismus.
Regie: Dorothea Carl, Claudia Reiche
Kamera Schnitt: Dorothea Carl
Musik: Pit Przygodda, Holzweg (Rains in Delhi)
Tonmischung: Konken
Titelgrafik: Susann Richter
Texte aus Interviews mit Kris Beinstein, Michel Chevalier, Ingrid D., Judith Hamann, Heiner Metzger, Carsten Mürau, Susanne Reinke, Norbert Roth
2016, Charlotte A. Rolfes
Länge: 16'28
Ein Dolmetscher soll bei einem Polizeieinsatz am Hamburger Hafen einer verzweifelten Afrikanerin helfen.
Ein Routinejob, der plötzlich weit über das hinausgeht, was er sich vorgestellt hat.
Regie: Charlotte A. Rolfes
Drehbuch: Fentje Hanke
Kamera: Moritz Moessinger
Musik/Sounddesign: FOXOS Rick Jurthe
Ton: Siggi Fischer
Schnitt: Angela Tippel
Produktion: Hamburg Media School (HMS) // Janina Sara Hennemann (Creative Producer)
Darsteller: Lucas Prisor, Karmela Shako, Sopie Pryn Akonda Gbocho, Dejan Bucin
Sprache: Deutsch, Französisch
2024, Maximilian Bungarten
Länge: 8'23"
Die 12- bis 13-jährigen Jungen des K.S. Polonia haben es nicht einfach. Sie kommen aus der Ukraine. Das Fußballspiel lenkt sie ab und gibt ihnen Halt, doch Telefonate mit der Familie in der Heimat oder gar mit dem Vater, der im Krieg kämpft, holen sie zurück in eine Wirklichkeit, die nicht verdrängt werden kann.
Regie: Maximilian Bungarten
Kamera: Tom Otte
Schnitt: Maximilian Bungarten, Mykyta Gibalenko
Musik/Sounddesign: Pablo Altar, Early Attempts
Produktion: Internationale Filmfestspiele Berlin, zus. m. HFF München // künstlerische Leitung: Benedetta Films
Sprache: Russisch, Ukrainisch
Untertitel: Deutsch
Pressekontakt:
Julia zur Lippe
0162–9103594
juliazurlippe@hotmail.com
www.miniplex.info
Social Media:
Instagram: @miniplex_hamburg
Hashtag: #miniplexhamburg
miniplex findet als Pilotprojekt im Hamburger Programm "Verborgene Potenziale - Gemeinschaftliche Entwicklung der Nutzungsvielfalt für eine lebendige und resiliente Hamburger Innenstadt" der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen statt und wird gefördert mit Mitteln aus dem Programm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.




2014, Ulrich Gehner
Länge: 87 Minuten
Der Film erzählt vom Wandel des Hamburger Bahnhofsviertels St. Georg: Einst als Schmuddelviertel mit Rotlicht-Image verschrien, wurde es von wohlhabenderen Zuzüglern „entdeckt“. Sanierungen, steigende Mieten und die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen veränderten das Viertel grundlegend. Langjährige Bewohner:innen, Gewerbetreibende, Prostituierte und Aktivist:innen des Netzwerks „Recht auf Stadt“ berichten von Verdrängung und dem Verlust gewachsener Strukturen. Investoren und Stadtplaner erläutern ihre Visionen einer „lebenswerten“ Stadt. Der Film stellt die Frage: Gehört die Stadt den Menschen, die sie täglich gestalten, oder den Eigentümern der Immobilien?
Regie: Ulrich Gehner
Drehbuch: Ulrich Gehner (Konzept), Manfred Götz (Konzept)
Kamera: Ulrich Gehner
Schnitt: Ulrich Gehner, Manfred Götz, Michèlle Barbin (Beratung)
Musik: Kommando Elektrolyrik (DE)
Produktionsfirma: Boomtown Produktion Gbr. (Hamburg)
2014, Irene Bude, Olaf Sobczak und Steffen Jörg
Länge: 90 min.
Die Langzeitdokumentation begleitet über Jahre den Widerstand von Bewohner:innen, Gewerbetreibenden und der „Initiative Esso-Häuser“ gegen den Abriss eines prägenden Gebäudekomplexes auf St. Pauli. Hinter den Fassaden der Nachkriegsmoderne lebte eine gewachsene Nachbarschaft mit bezahlbaren Mieten und kieztypischen Läden. Der Film zeigt Demonstrationen, subversive Aktionen und den zähen Dialog mit Politik und Investoren – bis hin zum Abriss 2014. Dabei werden Fragen nach städtischem Eigentum, Profitinteressen und sozial gerechter Stadtentwicklung verhandelt. Auch nach dem Verlust setzt die Initiative ihren Einsatz für eine Neubebauung fort, die den Stadtteil einbezieht und bezahlbaren Wohnraum schafft.
Produktion: Baldwin Production
Co-Produktion: GWA St. Pauli e.V., Dirk Manthey film ug
Kamera/Ton: Irene Bude, Olaf Sobczak
Montage: Anke Wiesenthal, Irene Bude
Animation: Georg Krefeld, Maik Seehafer, Tanja van de Loo
Grafik: Tanja van de Loo
Zeitraffer/Ton/Kamera: Timo Selengia
Musik: Die Goldenen Zitronen; Schwabinggrad Ballett, The Good, The Bad And The Ugly; Chicks on Speed
www.buybuy-stpauli.de
info@buybuy-stpauli.de
2022, Andreas Kamers
Länge: 350 Minuten in 7 Kapiteln.
Der dokumentarische Film zeigt am Beispiel einer Familie (1880–1980) das Verschwinden der Hamburger Gängeviertel im Besonderen und der Altstadt im Allgemeinen. Die drei Gängeviertel waren Teil der Altstadt und wurden zu Europas größten Slums gezählt. Der Film berichtet von der Notwendigkeit der Sanierung vernachlässigter Wohngebiete und deren Bedeutung für die Bewohner:innen und die Stadt. Er beleuchtet kritisch und ohne Sozialromantik eine rücksichtslose Stadtplanung im 20. Jahrhundert, spürt den historischen Milieus der damaligen Gängeviertel nach, hinterfragt die einseitige Quellenlage und thematisiert den größten Hamburger Spekulationsskandal im Zusammenhang mit geplanten Flächensanierungen. Historisches Film- und Fotomaterial, behördliche und journalistische Zitate sowie aktuelle Kameraaufnahmen verbinden sich zu einer Collage von „gestern und heute“.
Teil 1 (85 Min.)
Teil 2 (127 Min.)
Teil 3 (138 Min.)
2019, Daniel Kulle
Länge: 89 Minuten
Als 1919 die Universität Hamburg gegründet wurde, galt sie als erste Universität des neuen, demokratischen Deutschlands – doch ihre Wurzeln reichen zurück zum 1909 errichteten Hamburgischen Kolonialinstitut. Dieses sollte, als Reaktion auf Völkermord und Aufstände in den deutschen Kolonien, den Kolonialismus auf eine „wissenschaftliche“ Basis stellen. Der Film folgt den Spuren dieser Verflechtung von Wissenschaft und Macht: Er durchstreift Archive, Sammlungen, Gewächshäuser und Labore, reist nach Zentralafrika, liest Briefe eines afrikanischen Sprachgehilfen und sucht einen Schädel, den er nicht sehen darf.
Stimme: Stella Jürgensen
Regie, Buch, Schnitt, Musik: Daniel Kulle
Zusätzliche Stimmen: Michel Amana, Daniel Kulle
Zusätzliche Kamera: Jana Stüven
Tonassistenz: Alica Herzog
Schnittberatung: Karsten Wiesel
Archivquellen: Fotoarchiv des Museum am Rotherbaum (MARKK), Koloniales Bildarchiv Frankfurt a.M., Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Staatsarchiv Hamburg, Medizinhistorisches Museum der Universität Berlin, Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin.
1991, Thomas Tode, Rasmus Gerlach
Länge: 75 Minuten
Der Dokumentarfilm über die Eroberung des öffentlichen Raums an der Balduintreppe zwischen den besetzten Häusern der Hamburger Hafenstraße lief 1991 auf dem Dokumentarfilmfestival Leipzig, wurde seitdem vielfach Open Air gezeigt. Der ursprüngliche Schauplatz ist inzwischen wieder als Gefahrengebiet ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Regie: Thomas Tode
Drehbuch: Thomas Tode
Kamera: Rasmus Gerlach
Schnitt: Thomas Tode
Musik: Theo Jaußen
Produktionsfirma: Hochschule für bildende Künste (HfbK) (Hamburg)
2025, Rasmus Gerlach
Länge: 70 Minuten
An der geschlossenen Astra-Stube lädt ein handgemalter Schriftzug zum Tanzen ein – mitten auf dem Bordstein am Verkehrskreisel unter der Sternbrücke. Jeden Donnerstag spielen dort wechselnde Bands, es gibt Massen-Karaoke und politische Reden der Initiative Sternbrücke, die den Abriss der Brücke verhindern will. Die Kreiselkonzerte sind zugleich Protestform und Treffpunkt, bei dem Musik und performative Aktionen die Stadtplanung herausfordern. Heimliche Heldin des Films ist Marlies Thätner, die unermüdlich von der noch laufenden Klage gegen den Abriss berichtet. Ein Direct-Cinema-Dokumentarfilm über den Kampf um die alte Sternbrücke.
Nach der Demonstration gegen Gefahrengebiete 2013 und der Klobürsten-Revolution erhielt die Davidwache ein neues Gesicht, das später im kleinen Sankt Pauli Museum zu sehen war – neben der Burlesque-Performerin Eve Champagne und anderen starken Frauen des Kiezes. Regisseur Rasmus Gerlach dokumentierte für das Museum ihre Geschichten und sammelte damit Dokumente über Business-Feministinnen, eine Klofrau und die legendäre Kneipenwirtin Ille. Der Film zeigt Szenen aus Klaus Wildenhahns letztem Werk „Heiligabend auf Sankt Pauli“ sowie sein letztes Gespräch mit Gerlach in der Kiez Klause. Dabei wird deutlich, dass die meisten Menschen auf der Reeperbahn von außerhalb stammen, mit Ausnahme von Franca Cuneo, der Chefin des ältesten Italieners Deutschlands. Die Familie Cuneo ist zudem in der Flüchtlingshilfe aktiv. Auch die Liverbirds, Musikerinnen mit Bezug zu Liverpool, sind Teil des Films. Bassistin Mary und Gitarristin Bernadette La Hengst, die den Soundtrack beisteuern, sind ebenso zu sehen wie Nonnenschwester Irmela, die jedoch im Museum nicht vertreten ist.
Regie: Rasmus Gerlach
Kamera: Skrollan Alwert, Irene Bude, Alexandra Grimm, Oleg Welk und Rasmus Gerlach
Musik: Bernadettes, Liverbirds, Station 17
Besetzung: Eve Champagne, Schwester Irmela, Julia Staron, Mary Dostal, Bernadette La Hengst, Christine Garelly, Tina Uebel, Peggy Parnass uvw.
Produktion: Kinoki
Interviewerinnen: Gisa Holsten, Antonia Lerch, Birgit Dunkel
www.sankt-paulis-starke-frauen.de
2021, Jutta Riedel und Mirek Balonis
Länge: 83 Minuten
Neun junge Männer aus der Provinz lernen sich Ende 80er in Hamburg kennen und fummeln sich u.a. beim CSD als Schwarzwaldmädel auf. Sie agieren noch heute anarchisch, mit sehr viel Spaß. 2018 schenken sie dem Manneken Pis das erste weibliche Kostüm des Brüsseler Wahrzeichens seit 400 Jahren. Interviewthemen von Kindheit über Coming-out, Sexualität und Aids-Krise bis zu Pflege und Tod der Eltern. Über Archiv-Medien und Animationsteile wird der Film zum Generationenporträt.
Regie: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Drehbuch: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Produktion: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Musik: Mirek Balonis
Kamera: Mirek Balonis
Schnitt: Mirek Balonis, Jutta Riedel
Besetzung: Ralf Christmann, Volker Deutschmann, Antar Honigs, Willi van Buggenum, Michael M. Flach, Burkhard Fischer, Stefan Moos, Björn Nicolaisen, Rüdiger Hülskamp
2022, Tobias Greber
Länge: 66 Minuten
Stühle stehen in Reih und Glied, sanitäre Anlagen blitzen, der Fisch ist grätenfrei, das Rind portioniert, die Erdbeere gepflückt, nach der rauschenden Familienfeier im Restaurant das Geschirr gespült.
Menschen, die auf verschiedenen Wegen nach Deutschland gekommen sind, sorgen dafür, dass Selbstverständliches weiterhin selbstverständlich ist – viel zu oft unter prekären Bedingungen.
Diese Menschen sind im gesellschaftlichen Alltag nahezu unsichtbar.
Das Filmprojekt UNSICHTBAR lud einige von ihnen ein, ihren Alltag zu dokumentieren. Daraus entstand ein sehr persönlicher und ehrlicher Einblick in ihr Leben.
Regie: Tobias Greber
Kamera und Schnitt: David Diviak
Konzept und Produktion: Avraham Rosenblum
Deutsch und Englisch mit Deutschen Untertiteln
Eine Kooperation von Zinnschmelze und 18 Frames.
miniplex ist eine temporäre Kunst- und Kulturinstallation im öffentlichen Raum – ein urbanes Reallabor für die Hamburger Innenstadt. Ziel ist es, herauszufinden, wie sich die abendliche und nächtliche Aufenthaltsqualität in strukturell unterversorgten Bereichen der City – jenseits von Konsumzwang – verbessern lässt. Im Fokus steht der Hans-Grahl-Weg am Stephansplatz: tagsüber ein vielfrequentierter Knotenpunkt zwischen Dammtor, Cinemaxx, Planten un Bloomen und Eingang zur U1, abends eher menschenleer.
Die Antwort des miniplex-Teams:ein Open-Air-Kino im Mini-Format, bestehend aus einer luftigen Gerüstkonstruktion mit einer Solaranlage auf dem Dach und großen Monitoren darunter. In Kontrast zur schrillen Konsumwelt der Innenstadt schmiegt es sich an die Pflanzenwelt von Planten un Bloomen und muss von den Vorbeieilenden als Kino-Perle entdeckt werden. Tagsüber lässt die Struktur den Blick auf die Park-Botanik frei, nachts verwandelt sie sich in ein niedrigschwelliges, kostenfreies Mini-Kino mit einer kuratierten Videothek aus Lang- und Kurzfilmen über Hamburg. Die Besucher:innen genießen die Filme allein oder zu zweit, in einer Hängematte liegend.
miniplex versteht sich als nachhaltiger, experimenteller Kulturbaustein mit Modellcharakter: ein Kino für die Stadt, das sowohl räumlich als auch sozial neue Perspektiven auf die Nutzung öffentlicher Räume eröffnet. Der Probelauf beginnt am 16. August und endet nach vier Wochen am 14. September 2025 – mit dem Ziel, einen Impuls für eine belebte und vielfältige Innenstadt zu geben.
(Einfache Sprache)
miniplex
Ein kleines Kino mitten in der Stadt
miniplex ist ein kleines Kino unter freiem Himmel. Es steht für vier Wochen im Sommer 2025 am Dammtor-Bahnhof in Hamburg – gegenüber vom Cinemaxx Kino.
Tagsüber sieht es aus wie ein überdachter Gang. Abends verwandelt es sich in ein gemütliches Mini-Kino. Die Besucher:innen können sich in Hängematten legen und Filme anschauen. Der Ton kommt über Kopfhörer. Das Kino ist kostenlos.
Gezeigt werden Filme über Menschen in Hamburg – mal ernst, mal lustig, mal nachdenklich. Jeder kann allein oder mit Freund:innen gucken. Es geht nicht ums Einkaufen oder Geld ausgeben, sondern um Entspannung, Kultur und neue Ideen für die Stadt.
miniplex will zeigen: Auch Orte, die abends sonst leer und dunkel sind, können schön und lebendig sein – für alle.
Öffnungszeiten:
16.8. – 14.9. täglich bei trockenem Wetter
von 20.15 Uhr bis 22.30 Uhr
(bzw. solange der Solarstrom reicht)
Pressekontakt:
Julia zur Lippe
0162–9103594
juliazurlippe@hotmail.com
www.miniplex.info
Social Media:
Instagram: @miniplex_hamburg
Hashtag: #miniplexhamburg
miniplex findet als Pilotprojekt im Hamburger Programm "Verborgene Potenziale - Gemeinschaftliche Entwicklung der Nutzungsvielfalt für eine lebendige und resiliente Hamburger Innenstadt" der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen statt und wird gefördert mit Mitteln aus dem Programm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.



